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30 Tonnen Kartoffeln vermittelt

Rettet die Ernte

«Hallo Christian, wir haben 20 Tonnen Kartoffeln Agria, welche für den Grossverteiler zu gross sind. Die Sorte ist mehlig kochend und sehr gut lagerbar. Die Kartoffeln sind auf unserem Hof.»

Mit dieser kurzen Nachricht begann unsere Geschichte.

Als sich im Spätsommer 2022 Filippo Larizza an Christian Oesch wandte, erhoffte er sich, dass die vielen Leser des Telegramkanals vom Schweizerischen Verein WIR helfen würden, die vom Grossverteiler verschmähten Kartoffeln von Biobauer Urs Siegenthaler vor der Vernichtung retten zu können.

 

Christian fackelte nicht lange und rief seine Leser zum Helfen auf.

Grosser Wille zum Helfen

Wie ein Lauffeuer verteilte sich die von Christian Oesch auf Telegram veröffentlichte Nachricht und innert 24 Stunden waren nicht nur die 20 Tonnen Kartoffeln vermittelt, sondern es lagen Anfragen für deren 30 vor!

Dank guter Vernetzung musste Urs niemanden enttäuschen und weitere Landwirte konnten die zusätzlichen 10 Tonnen bereit stellen. So haben letztendlich 30 Tonnen hochwertige Kartoffeln ihren Weg aus dem Bernbiet in heimische Küchen gefunden.

Ein ganz grosses Kompliment an alle Käufer; vor allem auch an die initiativen Menschen, welche vorhandene Gruppenstrukturen nutzten, um die schnelle Verteilung an die einzelnen Abnehmer zu organisieren.

 

Von der einmaligen Aktion zum WIR-Marktplatz

Die schnelle Aktion hat natürlich ziemlich viel Wind aufgewirbelt. Viele Landwirte haben angeklopft und wollten ihre Gedanken, Sorgen und innovativen Ideen mitteilen. In einer kurzfristig anberaumten Zoom-Sitzung kam dann die Idee auf, den Weg zu ebnen für einen speziellen Marktplatz.

Ziel dieses Marktplatzes soll es sein:

  • Produkte, welche von den Grossabnehmern verschmäht werden, vor der Vernichtung zu retten
  • Produkte direkt von der Produktionsstätte (Acker, Feld, Obstplantage, Rebberg…) an die Endabnehmer zu bringen
  • weitere Angebote unserer Landwirte bekannt zu machen, um ihnen den Verkauf direkt ab Hof einfacher zu machen
  • die Bevölkerung auf die Produzenten in der Nähe aufmerksam zu machen und sie zu motivieren, direkt in ihren Hofläden einzukaufen (wichtig auch im Hinblick auf die Krisenvorsorge!)
  • gemeinsam nach innovativen, zukunftsfähigen Modellen zu suchen, bei welchen alle Aspekte der Lebensmittelproduktion (vom Zeitpunkt der Planung, der Pflege, der Ernte, dem Vertrieb und der Konsumation) sowohl vom Produzenten, als auch vom Kunden mitgestaltet werden.

In dieser Aufzählung fehlen gewiss noch viele weitere Punkte. Und wenn Sie an diesem Prozess teilnehmen möchten, freuen wir uns über Ihre Ideen.

 

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